Warum Proof-of-Work für Geld Unsinn ist

in Deutsch D-A-CH3 years ago (edited)

Liebe Hivegemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,

vor einigen Jahren hatte ich von dem Konzept Proof-of-Work noch nie etwas gehört.
Seit es Bitcoin gibt, ist dieses Konzept in aller Munde.

Proof of work (PoW) is a form of cryptographic zero-knowledge proof in which one party (the prover) proves to others (the verifiers) that a certain amount of computational effort has been expended for some purpose.

Quelle: Wikipedia

Proof-of-Work mag in vielen Bereichen seine Berechtigung haben, für Geld ist dieses Konzept allerdings unbrauchbar.

Der größte Teil der heute immer noch meist anzutreffenden Geldtheorie krankt daran, dass sie auf archäologischen Funden basiert.

Die Münzen der vergangenen Kulturen haben die Zeit überdauert.
Die Schuldversprechen, die anfangs nur in Köpfen der Menschen existierten, haben die Zeit leider meist nicht überdauert.

So kam es dann, dass man angenommen hat, Geld sei schon immer eine Sache bzw. eine Zwischentauschware gewesen und auf diese falsche Erkenntnis wurden dann ganze Theoriegebäude aufgebaut.

Man glaubte, und tut es noch immer, man müsste erst etwas werthaltiges herstellen und dieses werthaltige Gut dient dann als Zwischentauschware.
Je aufwändiger die Herstellung dieses Gutes, desto besser.

Im Bitcoin manifestiert sich genau dieser Irrglaube.

Die Rai Stones von der Insel Yap manifestieren scheinbar auch so einen Irrglauben.
Aber eben nur scheinbar.
Hier sind es nämlich nicht die Bewohner der Insel Yap, die einem Irrglauben aufgesessen sind, sondern die vielen Ökonomen, die sich mit Rai Stones beschäftigt haben, sind ihrem eigenen Irrglauben aufgesessen.

Was sind Rai Stones

Rai Stones findet man auf der Insel Yap in Micronesien.

Rai Stones sind große Scheiben die aus Stein gehauen wurden mit einem Loch in der Mitte. Sie wurden auf der Insel Yap als Zahlungsmittel eingesetzt.
Je mehr von den Steinen man hatte und je größer die Steine waren, desto reicher war man.

So sehen die Steine aus:

Bei Milton Friedman - The Island Of Stone Money lesen wir:

“Their medium of exchange they call fei, and it consists of large, solid, thick, stone wheels, ranging in diameter from a foot to twelve feet, having in the centre a hole varying in size with the diameter of the stone, wherein a pole may be inserted sufficiently large and strong to bear the weight and facilitate transportation. These stone ‘coins’ [were made from limestone found on an island some 400 miles distant. They] were originally quarried and shaped [on that island and the product] brought to Uap [sic] by some venturesome native navigators, in canoes and on rafts ...

Hat man jetzt die falsche Geldbrille auf, erkennt sofort analoge Bitcoin.
Proof-of-Work.

Die Steine wurden auf einer anderen Insel gehauen und mussten aufwändig mit dem Schiff transportiert werden, was auch nicht ungefährlich war.
Die Rai Stones sollen also beweisen, dass jemand in der Vergangenheit gearbeitet hat.

Nicht der Stein war scheinbar das Wertvolle, sondern die vergangene Arbeit, wie folgender Absatz zeigt:

“My faithful old friend, Fatumak, assured me that there was in the village near-by a family whose wealth was unquestioned,—acknowledged by every one—and yet no one, not even the family itself, had ever laid eye or hand on this wealth; it consisted of an enormous fei, whereof the size is known only by tradition; for the past two or three generations it had been, and at that very time it was lying at the bottom of the sea! Many years ago an ancestor of this family, on an expedition after fei, secured this remarkably large and exceedingly valuable stone, which was placed on a raft to be towed homeward. A violent storm arose, and the party, to save their lives, were obliged to cut the raft adrift, and the stone sank out of sight. When they reached home, they all testified that the fei was of magnificent proportions and of extraordinary quality, and that it was lost through no fault of the owner. Thereupon it was universally conceded in their simple faith that the mere accident of its loss overboard was too trifling to mention, and that a few hundred feet of water off shore ought not to affect its marketable value, since it was all chipped out in proper form. The purchasing power of that stone remains, therefore, as valid as if it were leaning visibly against the side of the owner’s house....

Milton Friedman hatte ja leider auch eine falsche Geldbrille auf, aber folgender Absatz hätte die vielen Ökonomen, die sich mit den Rai Stones beschäftigt haben in die richtige Richtung stoßen können:

“[A] noteworthy feature of this stone currency ... is that it is not necessary for its owner to reduce it to possession. After concluding a bargain which involves the price of a fei too large to be conveniently moved, its new owner is quite content to accept the bare acknowledgment of ownership and without so much as a mark to indicate the exchange, the coin remains undisturbed on the former owner’s premises.
[...]

Man hat also eine mentale Bilanz geführt.

Meine Theorie - Proof-of-being-able-to-produce

Proof-of-Work macht bei Geld überhaupt keinen Sinn.
Wenn ich Geld zur Zahlung annehme will ich ja gerade nicht die Arbeit der Vergangenheit, sonst würde ich mich ja gleich in Waren bezahlen lassen.

Als Verkäufer habe ich Waren, die ich nicht brauche oder von denen ich zu viele habe.
Lasse ich mich nun in Geld bezahlen, dann will ich einen Anspruch auf Waren, die erst produziert werden.

Rai Steine sind in Wirklichkeit nicht Proof-of-Work, sondern Proof-of-being-able-to-produce.

Jede Geldwirtschaft ist im Prinzip ein Mutual Credit System.
Man gibt sich gegenseitig Kredit und verspricht in der Zukunft Waren oder Dienstleistungen zu liefern.

Das Problem eines solchen Systems ist aber, dass es immer welche geben wird, die ihre Versprechen nicht erfüllen wollen oder können.

In unserem System prüft z.B. der Bänker das Tilgungspotential des Schuldners (also das Potential in der Zukunft Waren und Dienstleistungen herzustellen und am Markt zu verkaufen) und die Bank haftet mit dem Eigenkapital, falls der Kredit platzt bzw. gibt den Kredit nur gegen Beleihung eines werthaltigen Gutes.

Dies führt natürlich dazu, dass diejenigen die den Kredit am notwendigsten brauchen, keinen bekommen, da sie nichts zum Beleihen haben.

In einer primitiven Gesellschaft, in der es praktisch keinen Privatbesitz gibt, wird es mit dem Beleihen auch schwierig.
Hier ist das Vertrauen am wichtigsten.
Die Rai Steine ersetzen dieses Vertrauen.

Die Rai Steine waren ja mit großer Arbeit verbunden.
Durch die Produktion eines Rai Steines hast man bewiesen, dass man fähig ist zu produzieren.
Je größer der Stein, desto größer das Produktionspotential und desto mehr Waren konnte man auf Kredit von der Gesellschaft bekommen.

Man hat also mental Schecks gegen seine Rai Steine gezogen und irgendwann kamen diese mentalen Schecks wieder zu einem zurück und man musste dafür Waren hergeben.”

Die Bewohner der Insel Yap hatten scheinbar die richtige Geldbrille auf.

Vergleich Proof-of-Work und Proof-of being-able-to-produce



1. Proof-of-Work:
Stellt dir vor der Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes hat noch nie etwas von Bitcoin gehört.
Nun kommt jemand zu ihm und möchte für Bitcoin bei ihm einkaufen.

Folgendes Gespräch entwickelt sich.

Geschäftsinhaber: Was ist Bitcoin und wo kommen die her?

Der Käufer: Bitcoin ist digitales Gold, mein Computer hat es hergestellt, indem er ein ganz schwieriges Rätsel gelöst hat. Dies kann man aber nicht mit jedem herkömmlichen Aldi PC machen, sondern da braucht man schon einen sehr leistungsfähigen Rechner.
Die Arbeit, die mein PC bei der Herstellung geleistet hat und die Tatsache, dass es nur eine begrenzte Anzahl von Bitcoin geben kann, garantiert den Wert des Bitcoin.

Geschäftsinhaber: Was hast Du dazu beigetragen, dass der Bitcoin hergestellt wird?

Der Käufer: Ich habe die Software auf meinem PC installiert und den Computer einfach laufen lassen. Nebenbei habe ich Netflix angeschaut.
Geschäftsinhaber: Verschwinde!

2. Proof-of being-able-to-produce:
Schauen wir uns eine ähnliche Situation an.
Ein junger Mann kommt in das bekannte Geschäft.
Der Geschäftsinhaber kennt den jungen Mann, da er in der Nachbarschaft wohnt.

Der Käufer: Guten Tag, ich hätte bitte gerne folgende Waren. Leider habe ich aber kein Geld. Kann ich bitte anschreiben lassen, ich werde sicher bezahlen, sobald ich Arbeit habe.

Geschäftsinhaber: So, und wo gedenkst Du eine Arbeit zu finden?

Der Käufer: Oh, das wird ganz leicht. Apple, Microsoft, Google, alle reißen sich um mich.

Geschäftsinhaber: Um Dich?! Du hast doch dein ganzes Leben nur vor deinem Computer verbracht und irgendwelche schwachsinnigen Spielchen programmiert.

Der Käufer: Naja, ich hab da bei so einem Wettbewerb gewonnen. Ich habe ein Programm geschrieben, das ein mathematisches Problem löst, welches bisher als unlösbar galt.

Der junge Mann zeigt dem Verkäufer einen Zeitungsausschnitt auf seinem Smartphone.

Geschäftsinhaber: Donnerwetter! Und ich dachte immer Du bist vor deinem Computer völlig verblödet. Nimm Dir was Du brauchst und zahle sobald Du dein erstes Gehalt bekommen hast.

Sort:  

Nennen wir es besser proof of brain - die Fähigkeit etwas zu leisten ist in der Lage Mehrwerte zu schaffen.

Bitcoin ist proof of nonbrain

Reichwerden ohne Nachzudenken - bis der letzte kapiert hat, dass man was in der Birne haben muss um einen Mehrwert zu schaffen.

Aber wie heißt es so schön? Der dümmste Bauer hat die dicksten Kartoffeln.

Und es gibt in dieser Welt sehr viel Dummheit...

Ich verstehe die ganzen Zusammenhänge irgendwie nicht.
Hier sind irgendwie viele Themen in einen Topf geschmissen worden, die meiner Meinung nicht so vermischt werden sollten.

Irgendeine kleine Insel hat große Steine anfertigen lassen und die waren plötzlich was Wert? Welchen Wert hatten die denn? Nur weil jemand anderes daran lange gearbeitet hat? Oder waren die Steine zu etwas gut? Wurde in Mühlen damit gemahlen? Welche Wert hat dieser Stein? Ich kann jetzt 3 Jahre eine Skulptur bauen, die keiner haben will. Aber ich will jetzt was dafür haben, weil ich denke ich muss was dafür bekommen weil ich viel Zeit reingesteckt habe. Aber ja, Wert entsteht im Auge des Betrachters und so ein Stein kann irgendwie als Wertvoll ich einer kleinen Gesellschaft anerkannt werden wenn man sich einig ist. Hätten die damit aber versucht in westlichen Ländern Handel zu treiben, kann ich mir gut vorstellen, das die Händler so reagieren würden wie dein Händler im ersten Beispiel mit Bitcoin.

Ich würde Proof of work auch nicht mit Zahlungsmitteln vergleichen. Z.B ist Gold ein Wertespeicher. Hat im Prinzip auch nicht unbedingt viel Wert. Die Kosten die es zum schürfen gehabt hat und das man es eventuell noch zu Schmuck machen könnte. Aber da es ja ein Begrenztes Vorkommen haben soll, wird es für die Allgemeinheit wertvoller.

Als Zahlungsmittel braucht es ja keine vorher geleistete Arbeit. Sondern vertrauen. Schau dir doch aktuelle Währungen an. Wird aus dem nichts nachgedruckt. Solange aber die Masse daran glaubt und nicht in andere Werte flüchtet, bleibt es bis zu einem gewissen Grad stabil. Das ist doch was man will. Für heute geleistetes, morgen noch für gleichen Wert etwas kaufen zu können.

Meiner Meinung nach hat Bitcoin schon das Zeug dazu das "digitale Gold" zu werden. Nicht als Zahlungsmittel, sondern als Wertespeicher.
Das Proof of Work Protokoll dient hierbei für die Sicherheit und nicht die Bewertung des Bitcoin Preises. Der Wert kommt hierbei zustande über Punkte wie Seltenheit, Teilbarkeit, Transportmöglichkeiten und ganz wichtig das Vertrauen der Menschen. Das Netzwerk also die Reichweite von Bitcoin ist schon beachtlich und doch relativ gering im Gesamtbild. Influencer wären keine Influencer wenn die keine Reichweite hätten. Dadurch bekommen sie Wert.

Um Bitcoin als Zahlungsmittel zu nutzen werden 2nd Layer Lösungen kommen müssen. Z.B. das Lightning Netzwerk. Theoretisch könnten als 2nd Layer auch FIAT Währungen dienen, wie Geld mal an Gold gekoppelt war. Aber ob es soweit kommen wird, bezweifle ich.

Aber klar, das ganze Blockchain, Bitcoin Thema ist noch jung und könnte noch hart failen. Aber es ist mega spannend und macht Spaß sich damit zu beschäftigen.

Dein Vergleich zu nem Pyramidensystem verstehe ich in Bezug auf Bitcoin aber nicht.

Hast du dich denn mal mit Bitcoin näher beschäftigt?

Zerstört mich also nicht zu heftig für mein Halbwissen :)

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Das mit den Steinen ist Grundwissen um und über Blockchain-Technologien.

Also der eine Kunde gibt mir in Form von Bitcoin und dessen überprüfbare Mathematik das Versprechen eines Dritten zukünftig für diese Bitcoin Leistungen zu bekommen und der zweite junge Kunde, gibt mir das Versprechen von sich in Zukunft Leistungen zu erbringen, weil er einmal nachweisbar Leistung erbracht hat?

Ich nehme dann mal die Bitcoin. Auch wenn ich zu verstehen glaube, worauf Du hinaus willst.

Wenn das mit dem Mining übrigens so einfach wäre, täte man nicht jedes mal sehen, wie die Schwachen davon laufen.

Ist irgendwie mit dem Hive hier auch so. Viele geben den Glauben auf, weil die Zahlen für sie relevant sind und die Sicht in die Zukunft extrem begrenzt. Ergo sind wir noch nicht annähernd soweit, dass wir eine Gesellschaft erschaffen, in dem das Wort als Bezahlung reicht. Falls wir je soweit sein werden...

Also der eine Kunde gibt mir in Form von Bitcoin und dessen überprüfbare Mathematik das Versprechen eines Dritten zukünftig für diese Bitcoin Leistungen zu bekommen

Wo ist das Versprechen des Dritten?
Dieses Versprechen gibt es nicht, da BTC nur eine Seite hat.
Geld hat immer zwei Seiten (“Vorne Gulden, hinten Schulden” vgl. Bethmann).
Der Emittent des Geldes (auch wenn dafür die Bank als Krediteur zweiter Ordnung auftritt) ist dem Markt noch eine Leistung schuldig und muss deshalb sein emittiertes Geld zur Zahlung annehmen und dafür eine Ware oder Dienstleistung hergeben.
Genau diese Seite fehlt bei BTC.
Man kann BTC auch nicht mit Anleihen oder Unternehmensanteilen vergleichen, da es keinen Future Cash Flow gibt. Würde man ein Discounted Cash Flow Modell anwenden, um den Wert zu ermitteln, wäre der Wert Null.
Bleibt also nur noch die Spekulation darauf, dass das Pyramidensystem funktioniert.
Diejenigen, die die ersten BTC hatten bzw. eine große Menge BTC besitzen müssen immer mehr Leute überzeugen, auch in BTC zu investieren. Schließlich müssen die Miner ja immer wieder BTC gegen Geld tauschen, um ihre Stromkosten zu decken.
Mindestens dieser Ausfluss muss durch neue Investoren in der BTC-Gemeinschaft ausgeglichen werden, sonst bricht alles zusammen.

der zweite junge Kunde, gibt mir das Versprechen von sich in Zukunft Leistungen zu erbringen, weil er einmal nachweisbar Leistung erbracht hat?

Nein, er hat bewiesen, dass er Leistungen erbringen kann, die er in der Zukunft am Markt gegen Geld verkaufen kann.
Er kauft auf Kredit und damit entsteht eine Lücke.
Durch seine zukünftige Leistung wird diese Lücke geschlossen.

...in dem das Wort als Bezahlung reicht.
Das Wort braucht man zum Kaufen, zum Bezahlen braucht es eine Leistung.
Durch Kaufen entsteht Geld, durch Bezahlen wird es vernichtet.

Ich sage ja nicht, das Du Unrecht hast, nur, dass mir die Ansicht im Grunde nicht Vollständig genug ist. Bitcoin ist nichts, das ich mit irgendetwas vergleichen würde. Für mich ist das auch kein digitales Gold, um es mal genau auf die Waage zu legen. Es kommt dahin, im Gedanken, um es einfacher Verständlich für den Laien zu machen.

Aber die Idee ist ja im Grunde die Wichtigste, nämlich das Niemand im System einfach so Bescheißen kann. Sein Versprechen nicht halten kann. Wenn ich dir BTC Schicke, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Versprechen auf dem Weg verloren geht, extrem gering.

Niemand kann einfach so in diesem System bescheißen. Darum mache ich mit. Weil das eine geile Idee ist. Deine Denkansätze mögen aus logischer Sicht schon verständlich sein, aber ich denke, der Mensch, ist nicht nur Logisch im Verhalten, ganz im Gegenteil.

Er ist eine emotionales Wesen, das Werte mit Emotionen bemisst, vorrangig, verlassen wir uns auf unser Bauchgefühl. Das führt dazu, das einige Individuen, welche alles aus Logischer Sicht betrachten dazu neigen, sich zunutze zu machen. Zentralisierung, ist weder Gut noch Böse, genau wie das jetzige Geldsystem.

Genau genommen, lege ich persönlich absolut keinen Wert in Geld (oder Dinge), egal welcher Form. Ich musste es nur anerkennen lernen, dass die meisten Menschen eben doch diesen Wert von mir vertreten sehen wollen, wo für mich keiner da ist.

Also passe ich mich nur an, aber es ist nicht, wie ich gerne leben würde. Wie Du erkennst, gibt es einige Punkte, die sehr negative Auswirkungen haben können. Auch BTC und das Proof of Work hat das, überall gibt es Plus und Minus. Die Frage welche ich mich immer Frage, können wir wirklich schon soweit sein, das auszunutzen? Im Grunde sage ich Nein.

Subjektiv erfahren zumindest, interessieren sich die meisten Menschen nur für das Thema, wenn etwas für sie dabei heraus springt. Also zu wenig. Die Menschheit muss doch erst mal Geld begreifen, so Denke ich, bevor wir anfangen und auszumalen, was es ist und sei sollte.

Dafür halte ich Bitcoin gut genug. Weil es einen Gedanken wahr werden lässt, der anderen Horror ist, und mir Musik in den Ohren.

Liebe Grüße
Sascha

(Ich stehe unter Betäubung wegen Scherzen, also nicht wundern.:-)

Du nennst den einzigen Vorteil von BTC:
Bezahlung mit real time settlement.
Dazu wurde es erfunden.
Wird es auch so genutzt?

Gerade das kann er ja nicht. :-)

Ob er dazu erfunden wurde, kann ich nicht sagen.

Aber irgendwie dachte ich eher, er oder die Gruppe hat uns beibringen wollen, das wir es überhaupt versuchen sollen?!

Zumindest hat sich das immer so gelesen. Ist für mich aber auch schon lange her.

Glaubst du wirklich dass irgendwann alle Schulden beglichen werden?

Hoffentlich nicht. Das würde bedeuten niemand konsumiert mehr und niemand produziert mehr.
Im Garten Eden gab es keine Schulden. Im Schlaraffenland auch nicht.

Schulden zu machen ist ein völlig natürlicher Vorgang.
Du sprintest einen Berg hoch und deine Muskeln übersäuern. Du bist eine Sauerstoffschuld eingegangen.

Eine Nachbar hilft Dir bei irgend einer Arbeit. Du schuldest im jetzt eine Gegenleistung. Auch wenn er die nicht verlangt, wirst Du dich moralisch verpflichtet fühlen.

Ja aber ich balancier diese Sauerstoffschuld nicht mit noch mehr neuer Sauerstoffschuld mit welcher ich die alte langsam abbezahle.

Worauf ich hinaus möchte: es wird gerade wieder aktiv Geld erschaffen was niemand zurück zahlen wird.

Sehe früher wieder die Tauschwirtschaft als irgendwelche funktionierenden Anleihen.

Eine Nachbar hilft Dir bei irgend einer Arbeit. Du schuldest im jetzt eine Gegenleistung. Auch wenn er die nicht verlangt, wirst Du dich moralisch verpflichtet fühlen.

Dieser Nachbar wäre schön blöd wenn er die Gegenleistung in etwas verlangt was langsam Richtung 0 tendiert, dann brauch ich ja nur lange genug warten und ihm irgendwann nichts mehr begleichen.

Mir scheint, Du hast da eine gewisse Abneigung ggü. Bitcoin & versuchst, diese zu rationalisieren. Brauchst Du aber gar nicht. Ist auch so OK, Bitcoin als Schwachsinn anzusehen.
Sinnhaftigkeit liegt aber im Sinne des Betrachters. (Ich finde z.B. die menschliche Gesellschaft als solche im großen & ganzen eher schwachsinnig.)
Genau wie die Frage nach Definitionen. Ist Bitcoin Geld? Ein Versprechen? Oder eine Ware? Vielleicht ist Geld sowieso nur eine Ware? &/oder ein Versprechen?

Darüber kann man lange theoretisieren. Kann interessant sein, ist aber nicht wirklich relevant.

Es gibt Leute, die Bitcoin produzieren. Es gibt Leute, die für Bitcoin bezahlen. Es gibt Leute, die mit Bitcoin bezahlen. & es gibt Leute, die sich mit Bitcoin bezahlen lassen.
Das ist das Wesentliche (ok, neben legalen Fragen, aber wen kümmert das schon).

ja ich habe eine Abneigung gegen BTC.
Es ist ein Pyramidensystem, welches immer neue Mitglieder braucht, um die early adopters reich zu machen.
Ein Geldsystem muss allen Menschen gleichmäßig dienen.
Ein Goldstandard macht genau das Gegenteil. Bitcoin ist noch schlimmer.
Es ist eine Religion wie auch der Goldrausch schon einmal eine Religion war.
Dabei könnte die Blockchain dazu dienen ein gerechteres Geldsystem zu erschaffen.
Stichwort Mutual Credit System.
Ich will auch niemanden BTC verbieten, aber man sollte wissen was man an der Börse tut.
Dazu braucht es aber mehr als ein paar Memes auf denen steht:

Money printer go brrrrrr.

Kann man als Pyramidensystem sehen. Der Unterschied ist aber, daß einem keiner* Gewinne verspricht. Jeder* weiß, daß es ein Spekulationsobjekt ist & der Preis jederzeit abstürzen kann.
Da gilt das Gleiche wie für Aktien, Rohstoffzertifikate o.ä.: Man sollte nur mit Geld spielen, das man auch verlieren kann. Ich konnte mich mit Kryptos immerhin die letzten 2 Jahre ohne Job über Wasser halten, obwohl sich meine Investitionen (nie in Bitcoin) erst in den letzten Monaten ausgezahlt haben.

*Übertreibungen natürlich

Ganz genau.
Es ist kein Geld. Es ist keine Revolution und es wird nicht die Welt verändern.
Es ist ein Spekulationsobjekt in dem die Masse momentan nur long gehen kann und es hat einen eingebauten Drag (siehe dazu meinen heutigen Artikel).
War alles schon einmal da und hat immer das gleiche Ende gefunden.

Wie jeder Artikel sehr lehrreich. Ob ein System langfristig stabil ist, wie z.B. der Zweibeingang oder eben Zentral-Banking ist wesentlich. Eine Natural-Reserve zu halten wenn du es als Souverän nicht musst ist ineffizient. Darum ist Zentral-Banking evolutionär stabil.

Das gilt nicht mehr für den Cyberspace. Das nur ein Souverän mit einem Rechtsraum eine Währung ausgeben kann stimmt. Aber was ist die Definition? Im Cyberspace gibt es nunmal keine national Staaten. Wer in einer Cypto-Ökonomie eine Bank sein will muss per Smartcontract eine Bitcoin-Reserve halten. Schon bist du raus.

Es geht ja auch noch um andere Faktoren als "proof of work" bei Währungen (nicht Geld, das ist was anderes). Vor allem darum, das nicht jeder einfach selbst welches machen kann. Es muß schwerer sein eine Währungseinheit (egal was das ist) herzustellen, als sich eine durch Arbeit oder Warenverkauf zu verdienen. Denn wenn es einfacher ist, würde ja niemand arbeiten oder Waren erzeugen, sondern gleich das Zahlungsmittel. Bestrafung für die unerlaubte Erzeugung von Zahlungsmitteln spielt da natürlich auch eine Rolle.
So einen Stein herzustellen war für die Insulaner sicher eine gute Lösung, denn so ein Ding - oder gar mehrere - unbemerkt selbst herzustellen halte ich für ziehmlich ausgeschlossen. Und das war auch sicher verboten. Sehr praktisch sehen die Dinger allerdings nicht aus, die liegen wohl recht schwer in der Tasche...

Die Sache mit dem Kredit geben basiert im Grunde auf der Gier des Kreditgebers. Der erhofft sich einen Extragewinn als Entschädigung für das Risiko, das er vieleicht sein Geld/Währung/ Wasauchimmer nicht wiederbekommt. Das nennt man Zins, die älteren unter uns kennen das vieleicht noch.
Aber grundsätzlich besteht keine Verpflichtung so ein Risiko einzugehen. Man leistet eine Arbeit oder gibt eine Ware ab und wird dafür bezahlt - sofort. Irgendwas beweisen muß man da eigentlich nicht. Das ist natürlich heute anders. Heute gibt es allen möglichen verquasten Scheiß, mit dem man andere Leute ausbeuten und übers Ohr hauen kann.

Es muß schwerer sein eine Währungseinheit (egal was das ist) herzustellen...

Währungsgeld herzustellen obliegt dem Staat.
Aber das ist ja nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Geldmenge.

Geld produziert hingegen jeder ständig.
Kauf erschafft Geld, Bezahlung vernichtet Geld.

Die Sache mit dem Kredit geben basiert im Grunde auf der Gier des Kreditgebers. Der erhofft sich einen Extragewinn als Entschädigung für das Risiko, das er vieleicht sein Geld/Währung/ Wasauchimmer nicht wiederbekommt. Das nennt man Zins, die älteren unter uns kennen das vieleicht noch.

Dies ist nicht der Grund warum es Zinsen gibt.
Der Zins war ursprünglich eine Entschädigung dafür, dass das verliehene Gut entwertet wurde.
Verliehen wurde sehr viel früher meist Saatgut.
Der Verleiher hatte zu viel davon und es bestand die Gefahr, dass es verdirbt.
Nur wenn er an eine gute Ernte glaubte hat er es verliehen.
Wenn der Schuldner erfolgreich war, kam aber jetzt sehr viel mehr Weizen usw. auf dem Markt. Dies drückte den Preis, also auch den Wert der Ernte des Verleihers. Dafür wollte er eine Entschädigung.

Die heutigen Zinsen auf Bankkredite sind cost of carry (mehr dazu hier).

Zinsen auf Lieferantenkredite (durch nicht gezogenes Skonto) beruhen auch hauptsächlich auf Cost of Carry, sind aber auch eine Risikoprämie.

Das sehe ich anders, in so ziehmlich jedem Punkt.

Oh ja, das mit dem Geld ist schon so eine Sache und man könnte sich fragen wozu es denn überhaupt noch gut ist, ob es noch einen Sinn macht Geld zu benutzen und wenn ja, wofür.
Ob das Geld inzwischen vielleicht nichts anderes mehr ist als ein Mittel eine altertümliche WirtschaftsOrdnung zu erhalten.
Im Grund gibt es ja inzwischen viel zu viele Waren, und damit man die Waren auch los wird produziert man einfach halben Schrott.
Für eine funktionierende Warenwirtschaft benötigte man heut zu Tage eigentlich nur Daten, man müsste wissen, was "gebraucht" wird , wann und wo und bräuchte keine Überproduktionen mehr.
Schwieriger wird das bei den DienstLeistungen, wenn man diese nicht als "Waren" deklarieren möchte, aber dennoch sind die GrundLage aller wirtschaftlichen Leistungen am Anfang und am Ende immer die ArbeitsZeit von Menschen und die Bedürfnisse der Menschen.
Das ist völlig aus dem Gleichgewicht geraten, bzw. so konzipiert im GeldKonzept und mit der Möglichkeit den Begriff des Eigentums in Bereiche aus zu weiten, in denen so genannter Besitz gar keinen Sinn macht, außer eben in dem GeldKonzept.
In sofern würde ich den Begriff der Arbeit auf den BitCoin für nur kleinteilig anwendbar erachten, da die tatsächliche menschliche Arbeit dabei gar nicht klar definierbar ist, denn das meiste davon wird von Maschinen gemacht, wo der menschliche Anteil nur noch im Bau und der Wartung besteht und im Handel vielleicht.
Und so eine Software, die eventuell die ganze WirtschaftsWelt verändern kann, weil eine Person sie erfunden hat ist dann im Grunde mit Geld in keinster Form auf zu wiegen.
Das ist ein ziemliches Dilemma und ich glaube nicht, dass das Geld ab geschafft werden wird können in der nahen Zukunft, und so wird auch der ganze fiese Kram, der mit dem Geld einher geht auch bleiben.

Dass se einen wie dich nicht mit Fackeln und Heugabeln von der Platform jagen. Hast wohl Glück dass du sowas nicht auf Englisch postest.

Eigentlich hast du ja auch Recht. Sobald man verstanden hat dass es einen Unterschied zwischen Geld und Wertanlage gibt und geben sollte, ist der BTC und vieles andere gar nicht mehr so toll.

Interessant finde ich die Geschichte des Kerbholz, ich weiß da zwar nur wenig drüber aber es scheint ein reines Schuldengeld, ähnlich wie unser fiat heute, zu sein. Kerbhölzer sind wenn ich das richtig gehört habe die älteste und am längsten benutzte Form des Geldes.

Posted Using LeoFinance Beta

Dass se einen wie dich nicht mit Fackeln und Heugabeln von der Platform jagen

Das ist mein Ziel.

Interessant finde ich die Geschichte des Kerbholz

In England hießen die Tally Sticks.
Sie wurden gespalten und oben die Schuld in pound, shilling and pence eingetragen.
Mit der einen Hälfte wurde gezahlt, die andere Hälfte blieb beim Emittenten.
Kam die Hälfte wieder zum Emittenten zurück, musste er sie zur Schuldentilgung annehmen.
Da die Hälften genau zusammenpassten, waren sie fälschungssicher.
Der Staat bezahlte damit seine Ausgaben und in Form von Steuerzahlungen kamen sie dann wieder zu ihm zurück.
Dann wurden sie meist verbrannt.

Hier sieht man sehr gut das Wesen des Geldes (Kredit) und man sieht auch, dass der Staat keine Steuereinnahmen braucht, um sich zu finanzieren.
Die Steuern erzeugen nur die Nachfrage nach dem staatlichen Geld.

Ich finde der Ausgangspunkt kommt etwas zu kurz:
https://cryptoanarchy.wiki/getting-started/what-is-bitcoin

Bitcoin ist angetreten als Currency und ist als solche nur bedingt tauglich. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt. Hier rennst du offene Türen ein.

Die 'Store of Value' Erzählung kam in der Tat erst viel später und war ein smarter Coup einiger Figuren. Diese Erzählung wurde maßgeblich von z.B. Roger Ver, Winklevoss Brüdern und Julian Hosp gesetzt. Dieses Narrativ wurde nicht gesetzt, um die Welt zu verbessern - glaubt das hier wirklich jemand? Diese Erzählung ist das heute primär dominierende Narrativ. Dass dieser Twist geschickt initiiert wurde, ist nur denen bekannt, die tiefer in die Materie eintauchen. In und außerhalb der Szene sind diese Figuren übrigens sehr umstritten. Die von dir geäußerte Kritik spiegelt also ziemlich exakt die hitzige Debatte innerhalb der 'Bitcoin Community' (eine echte Community gibt es praktisch nicht) wieder. "Interessanterweise" geht die 'Store of Value' Erzählung auf, da - wie du richtig anmerkst bzw. kritisierst - mehr und mehr Menschen diesem Narrativ folgen und das Ganze schaukelt sich hoch (Schneeball). Eine erfolgreich gesetzte Self Fulfilling Prophecy.

Die Debatte über PoW wird innerhalb der Szene seit einem Jahrzehnt geführt. U.a. aus dieser Dissens ist Vitaliks Ethereum und Dans Steem entstanden. Du wirst wohl nur wenige Menschen finden, die PoW nicht für einen Traktor halten. Es sieht so aus, dass es Richtung PoS geht - aber Prognosen zu solch disruptiven Technologien abzugeben wäre lebensmüde.

Das ist aber eigentlich alles nicht soo spannend.

Die für mich spannenden Themen sind der Netzwerkeffekt und die spieltheoretische Betrachtung.

Ich lese übrigens gerne konträre Meinungen zu diesem Thema. Ich meide Jubelgesänge. Daher schätze ich deine Artikel sehr.

Das ganze Problem bei den Kryptos ist, dass Du erst etwas haben musst, um mitzuspielen.
Wie beim Goldstandard.

Das entspricht aber nicht dem Wesen des Geldes.

Johann Philipp von Bethmann hat mindestens 10 Bücher über Geld geschrieben (ich habe sie alle) und zahlreiche Artikel.

Aber ein einziger genialer Satz von ihm fast das ganze Wesen des Geldes zusammen:

Aus allen Käufen entsteht neues Geld. Jede Bezahlung vernichtet Geld

Kryptos trennen die Welt in Habende und nicht Habende.
Je höher der Kurs, desto schlimmer wird es.
In etwa Goldstandard hoch 10.

Eine Welt mit Bitcoinstandard wäre eine furchtbare Katastrophe und wir hätten ähnliche Besitzverhältnisse wie im Mittelalter.

Es muss also eine Blockchain erschaffen werden, die den Satz von Bethmann berücksichtigt.
Wie diese hier.
Auch wenn die keine Blockchain verwenden.

Du kannst dich natürlich an 'low hanging Fruits' abarbeiten - geschenkt. Es ist natürlich einfach, nur diesen einen Aspekt herauszupicken.

„Wer als Werkzeug nur einen Hammer hat, sieht in jedem Problem einen Nagel“

Es gibt noch andere Facetten.

WikiLeaks wäre ohne Bitcoin platt gewalzt. Es wurde Geld beschlagnahmt und es wurden alle Geldhähne abgedreht.

Es zerren viele Interessengruppen an Bitcoin und ich gebe dir recht, das die meisten sich einfach genau null damit auseinandersetzen und blind den Slogans folgen. Diesen Eindruck habe ich auch.

Es passiert hier aber mehr als "nur" Geldsystem. Das ist nicht mehr zu leugnen.

WikiLeaks wäre ohne Bitcoin platt gewalzt.

Genau das ist das Damoklesschwert, das immer über BTC hängen wird.
Schurkenstaaten benutzen BTC, Kriminelle benutzen BTC, usw.
Eine Steilvorlage für die US Regierung.
BTC wird deshalb nicht verschwinden, aber sobald ein Gesetz es US Bürgern und Unternehmen verbietet BTC zu handeln und die USA seine Finanzmärkte nur für ausländische Banken öffnet, die nicht mit BTC handeln, dann stürzt der Kurs ins bodenlose.
Schau Dir nur an, was die USA mit Banken machen, die gegen die Iran-Sanktionen verstoßen.

Das sehen wir ja bereits jetzt.

Es wird in den USA bereits versucht, den Exchanges Transfers zu Non-KYC Adressen zu untersagen. Der Entwurf hierzu lag schon auf Trumps Schreibtisch. Das war kurz vor knapp. Und das ist nur ein Angriffsvektor von vielen. Wir Schurkenstaaten weichen dann auf dezentrale Exchanges aus, nutzen Peer-to-Peer Plattformen und machen OTC Handel. Das geht alles, wir haben darin schon Übung. Wir Schurkenstaaten sind wie Wasser, stopfst du ein Loch, finden wir einen anderen Weg. Wie sich das auf den Preis auswirkt, vermag ich nicht zu sagen, das könnte natürlich ein Gemetzel geben. Meine BTC bewege ich trotzdem nicht. WikiLeaks Supporter wollen keine Regulierung, keine BTC Optionen, wir hassen die WallStreet, wir sind nicht vergesslich und wollen am liebsten überhaupt keine staatliche Einmischung.

Der 'Store of Value' Gruppe und Coinbase und Co. sind wir Schurkenstaaten ein Dorn im Auge. Dort wird unter Hochdruck daran gearbeitet, den Krempel irgendwie sauber zu verpacken.

Eine Frage hätte ich nur noch:
Wenn es nie um store of value oder Spekulationsobjekt ging, sondern nur um ein anonymes, schnelles P2P Zahlungsmittel mit real time settlement, warum hat man dann nicht von Anfang an den Kurs fest 1:1 an den USD gebunden?

Das kann ich nicht beantworten. Hierzu kann ich nur mutmaßen.

Das Thema 'Store of Value' war Thema z.B. im E-Mail Verkehr zw. Nakamoto und Gavin Andresen. Andresen schlussfolgert in einer E-Mail einen Bitcoin Kurs von 1 Million USD. Limitierung, Halving usw. sprechen auch für einen eingebauten 'Store of Value'. Deshalb lässt sich das 'Store of Value' Narrativ ja auch so gut erzählen.

Vllt. hat Nakamoto beides aufgesetzt.

Der Genesis Block enthält diese Nachricht:

The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks

Dieser Hinweis von Nakamoto verweist vermutlich auf diesen Artikel:
https://www.thetimes.co.uk/article/chancellor-alistair-darling-on-brink-of-second-bailout-for-banks-n9l382mn62h

Für Satoshi war USD vllt. keine Option. Auch keine pegged Version dessen.

Ich vermisse bei dir seit jeher, dass du die immense Bedeutung des Gegenparteirisikos angemessen beleuchtest und daraus folgend darstellst, welch gigantischen Unterschied es macht, eines einzugehen vs. es vollständig zu vermeiden.

Auch das im Handel seit jeher existierende Problem des nicht vorhandenen Vertrauens zwischen Wildfremden - oder mitunter auch Nachbarn unterschiedlichen Glaubens - scheint bei dir ein großer blinder Fleck zu sein.

Wegen des Gegenparteirisikos wird ja meist eine dritte Partei hinzugezogen (z.B. die Bank), die als Krediteur zweiter Ordnung auftritt.
Auch an den Börsen gibt es Clearing Stellen, die das Risiko übernehmen.

Ich gehe an der Börse ständig Verträge mit Leuten ein, die ich nicht sehe und nicht kenne.
Ich verpflichte mich beim Optionsverkauf im Ausübungsfall Aktien zu liefern bzw. zu übernehmen.
Die Gegenpartei hat keine Ahnung, ob ich dieser Verpflichtung nachkommen kann.
Sie weiß aber, dass falls ich ausfalle die Clearingstelle einspringt.
Die Clearingstelle kassiert bei jedem Trade ein paar Cent.
Dies reicht aus, um die Ausfälle zu decken.

Jeder Versandhandel, der dich auf Rechnung bezahlen lässt, hat keine Ahnung ob Du auch zahlen kannst.
Die paar wenigen Ausfälle werden einfach eingepreist.

Die Drogenhändler in den Parks hingegen nehmen nur Cash.
Drogensüchtige sind eben nicht kreditwürdig.

Drogensüchtige sind eben nicht kreditwürdig.

Frechheit! D:

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Von Drogendealern und Prostituierten kann man sehr viel über Geld lernen.

Wenn ich Geld zur Zahlung annehme will ich ja gerade nicht die Arbeit der Vergangenheit, sonst würde ich mich ja gleich in Waren bezahlen lassen.

Als Verkäufer habe ich Waren, die ich nicht brauche oder von denen ich zu viele habe.
Lasse ich mich nun in Geld bezahlen, dann will ich einen Anspruch auf Waren, die erst produziert werden.

Wenn ich mich in Geld bezahlen lasse, um damit ein 50 Jahre altes Haus zu kaufen, also Arbeit der Vergangenheit, bin ich dann bescheuert?

Natürlich nicht.
Die Arbeit der Vergangenheit steckt ja im Haus und nicht im Geld.