Ich finde der Ausgangspunkt kommt etwas zu kurz:
https://cryptoanarchy.wiki/getting-started/what-is-bitcoin
Bitcoin ist angetreten als Currency und ist als solche nur bedingt tauglich. Die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt. Hier rennst du offene Türen ein.
Die 'Store of Value' Erzählung kam in der Tat erst viel später und war ein smarter Coup einiger Figuren. Diese Erzählung wurde maßgeblich von z.B. Roger Ver, Winklevoss Brüdern und Julian Hosp gesetzt. Dieses Narrativ wurde nicht gesetzt, um die Welt zu verbessern - glaubt das hier wirklich jemand? Diese Erzählung ist das heute primär dominierende Narrativ. Dass dieser Twist geschickt initiiert wurde, ist nur denen bekannt, die tiefer in die Materie eintauchen. In und außerhalb der Szene sind diese Figuren übrigens sehr umstritten. Die von dir geäußerte Kritik spiegelt also ziemlich exakt die hitzige Debatte innerhalb der 'Bitcoin Community' (eine echte Community gibt es praktisch nicht) wieder. "Interessanterweise" geht die 'Store of Value' Erzählung auf, da - wie du richtig anmerkst bzw. kritisierst - mehr und mehr Menschen diesem Narrativ folgen und das Ganze schaukelt sich hoch (Schneeball). Eine erfolgreich gesetzte Self Fulfilling Prophecy.
Die Debatte über PoW wird innerhalb der Szene seit einem Jahrzehnt geführt. U.a. aus dieser Dissens ist Vitaliks Ethereum und Dans Steem entstanden. Du wirst wohl nur wenige Menschen finden, die PoW nicht für einen Traktor halten. Es sieht so aus, dass es Richtung PoS geht - aber Prognosen zu solch disruptiven Technologien abzugeben wäre lebensmüde.
Das ist aber eigentlich alles nicht soo spannend.
Die für mich spannenden Themen sind der Netzwerkeffekt und die spieltheoretische Betrachtung.
Ich lese übrigens gerne konträre Meinungen zu diesem Thema. Ich meide Jubelgesänge. Daher schätze ich deine Artikel sehr.