Was tun, wenn man eigentlich gerne etwas schreiben möchte, die Zeit dafür vor lauter Arbeit aber fehlt?
In diesem Fall mache ich aus der Not eine Tugend, halte bildlich fest was mich beschäftigt ( alle Fotos sind von @muelli ) und nehme Euch einfach mal mit auf Arbeit.
Keine Angst, niemand muss mit anpacken! 😎
Selbst gehe ich es ja gerne etwas ruhiger an, doch wenn Liebchen mal in Fahrt gekommen ist, gibt es kein Halten mehr und ich werde, ob ich nun will oder nicht, voll mit eingespannt ins muntere Rackern.
Ein Streik ist ausgeschlossen, hat sich die kleine Bäuerin doch nicht nur klammheimlich den Chefposten im Haus an Land gezogen, sondern den der Gewerkschaftsführerin gleich mit.
Also baute ich Ihr ein Gewächshaus, welches sich mittlerweile nicht nur bei den Jungpflanzen großer Beliebtheit erfreut, sondern auch die Katze frequentiert das warme Plätzchen, nun in schöner Regelmäßigkeit.
( Leider werden hier seit Neuestem die Bilder geschrumpft und man erkennt fast nichts mehr. Rechte Maustaste drücken, Grafik anzeigen lassen und für Durchblick wird gesorgt. 😎📷 )
Mir soll es recht sein, jedem sein Plätzchen, Hauptsache die Weibchen lassen mich jetzt in Ruhe am Computer spielen.
Tun sie aber nicht.
Freudestrahlend kam Liebchen vom Bauernmarkt zurück und stellte mir insgesamt 15 kleine gekaufte Bäumchen aufs Feld.
„ Grabe mal ein paar Löcher Schatzi, damit ich sie pflanzen kann „ … klang es mit herrischer Stimme aus ihrem Munde und mein gewagter Hinweis, das ich gerade dabei bin einen Artikel zu schreiben, stieß auf absolutes Unverständnis.
„ Du und Dein blödes Steemit „ schnauzte Sie nun ihren vermeintlichen Schatz an, „ was soll denn das und überhaupt, hast Du Dich schon mal im Spiegel betrachtet? „ schob Sie sichtlich gereizt hinterher.
Ein Blick in diesen und ich verstand.
Das Gesicht weiß wie eine Kalkwand und draußen herrlicher Sonnenschein.
Also raffte ich mich auf und trug genervt das Werkzeug zusammen, welches zum Löcher buddeln erforderlich ist.
Pfirsich, Nektarine, Zitrone, Orange, Mandarine, Zwetschgen und Pflaumenbäumchen, sowie 5 kleine Medronho Bäume erwarteten mich und auch das Liebchen stand schon aufgewühlt bereit.
Meine vorsichtige Frage, ob Sie wüsste wie alt wir eigentlich sind und wie hoch die Wahrscheinlichkeit sei, das wir jemals die Früchte ernten werden, schließlich braucht es ein paar Jahre bis aus so einem Stängel ein gescheiter Baum heranwächst, ignorierte Sie galant.
Nun denn, wenigstens die Kinder werden sich in Zukunft über unseren gegenwärtigen Einsatz freuen, wenn es Sie dann sind, die die dicken Obsternten einfahren.
( https://giphy.com/gifs/90s-fruits-veggies-M4husJOeJQdKU )
Die Stunden zogen übers Land, mein Computer befand sich schon lange im Energiesparmodus und meine Energie auf dem Felde lies zunehmend nach.
Es ist kein Zuckerschlecken, in einen unbehandelten, dichten Lehmboden, ein tiefes Loch zu graben, geschweige denn Fünfzehn.
Stück für Stück arbeitete ich mich in die Tiefe, immer wieder musste ich die Erde wässern um die nächste Schicht abtragen zu können und meine wild gewordene Gärtnerin, füllte die schon fertigen Löcher mit lockerer Erde auf und versenkte glücklich Ihre neuen Bäumchen darin.
Anschließend wurden die Neuankömmlinge satt gegossen und ordentlich gemulcht.
Nur für den Fall, das der Städter nicht weiß von was ich hier rede:
Als Mulchen (mittelhochdeutsch mul ‚zerfallende Erde‘, ‚Staub‘; siehe Mull) oder Schlegeln wird in Gartenbau und Landwirtschaft das klein- oder großflächige Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien (Mulch) bezeichnet.
( QUELLE: https://de.wikipedia.org/wiki/Mulchen )
Nachdem der dritte Baum gepflanzt war, wurde auch bei mir der Ehrgeiz geweckt, sah es doch sehr hübsch aus und die Freude darüber, das mein Liebchen gleich viel glücklicher wirkte als noch vor ein paar Stunden, spornte mich an und ich grub und grub wie besessen, immer tiefer und tiefer.
Ihm hier unten, ging das alles am Allerwertesten vorbei, wobei er sonst eigentlich immer dafür zu haben ist irgendetwas auszugraben und er zeigte sich keineswegs beeindruckt, vom munteren Treiben seiner Herrchen auf dem Acker.
Etwas nach 18.00 Uhr, die Sonne schickte sich langsam an zu verschwinden, ein frischer Wind kam auf und ich, alles andere als frisch, beendete mein fünfzehntes Loch.
Lobeshymnen aus Liebchens Mund säuselten in meinem Ohr, Küsse schmeichelten meinem verschwitzten, mittlerweile gar nicht mehr so blassen Gesicht und als ich das Versprechen Ihrerseits, sich nun um das Abendessen zu kümmern, während ich mich in der Badewanne erholen darf, vernahm, blickte ich noch einmal auf unser gemeinsames Tageswerk und war begeistert.
Vielleicht erleben wir ja doch noch ein paar Ernten, denn sooo alt sind wir ja nun auch wieder nicht und die ersten Knospen sprießen schon.
Später zum Essen, es gab mal wieder Spargel, wurde ich gleich für den nächsten Tag eingeteilt.
Die Spargel Reihen müssen entkrautet werden, man sehe ja kaum noch wo die begehrten Stängel wachsen vor lauter Unkraut, lies mich meine Kleine wissen.
Ich setzte meinen verständnisvollen, von Ihr oft auch als arroganten Blick missdeutet, auf, erhob mich vom Tisch, schenkte mir noch ein Glas Wein ein, steckte mir eine Kippe an und verschwand an meinen PC, an dem ich nun diesen Beitrag beende.
Ich hoffe Ihr habt euch nicht überarbeitet beim Lesen und schaut auch demnächst wieder rein, wenn es weiter geht mit …
😎