Alleine die durch mich vom Steam-Server dokumentierten Stunden in Ages of Empire (AOE) belaufen sich auf ca. 250. Die undokumentierten Jahre zuvor, seit dem ersten Release, sind der deutlich größere Brocken. Zeit, die ich nach Meinung sicher der Mehrheit meiner Leser, sinnlos verprasst habe. Akzeptiert – doch jetzt, ich spiele seit 4 Jahren kein AOE mehr, wird all die Erfahrung gebraucht, die in dem schönen Spiel gesammelt wurde. Nun kann damit STEEM verdient werden und ich sogar Erfahrung weiter geben. Was vielleicht die größere Gnade ist, als Jahre verspielen zu dürfen.
Damit sich in deiner Colony, lieber Anfänger, nicht der gleiche Kardinalfehler einschleicht, wie bei meinem Einstieg und wie er sich bei allen Minern um mich herum schon den ganzen Februar lang manifestierte, erkläre ich dir jetzt die erste Grundregel dieses schönen und potentiell rentablen Spieles. Auf das Wale übrigens kaum Lust haben werden, weil sie keine Zeit haben, zu spielen. Vielleicht wird es dem Steem mit NextColony gelingen, dieser guten, alten Blockchain, den Beruf des Wal-Gamers zu bescheren. Warte ab Mr. Higgins, warte ab!
NextColony Raster Typus Vulva capillaris longus. An einer Raumgrenze zwischen entdecktem und unentdecktem Gebiet. Die Legende erhältst du im Verlauf des Artikels.
Die erste Regel:
Space explorieren ist ein Wettbewerb.
Es gibt mindestens zwei Gegner. Einer davon ist die Zeit. Der Andere? Schau dich um! Der Miner muss essen, schlafen, arbeiten und hat Explorer laufen, die pro Stunde ein Tile fressen. Wenn du ein Investor bist wie ich, dann hast du Explorer II. Die fressen 6 Tiles pro Stunde. Du kannst es auch so ausdrücken: Die Zweier sind nicht nur schneller, im Endeffekt eröffnen sie dir einen größeren Teil des unentdeckten Spielplans. Du kannst nicht generell behaupten, dass sie in der Strecke weiter kommen, als der einfache Explorer. Das stimmt nicht, weil man bei der speziellen Betrachtung des unendlichen Fortkommens den Zeitfaktor getrost weg nehmen darf. Ach so, als Tile wird der kleinste Teil des Raumes bezeichnet, durch den ein Raumschiff fliegt. Wie das Pixel im Computerbild ist es das Quadrat, das durch eine eindeutige X/Y-Position gekennzeichnet ist. Tiles erscheinen im quadratischen Raster des Spielplans in 4 Darstellungsformen.
- Grau*
Unentdeckt. Kein Explorer ist dort gewesen. - Hellgrau*
Ein Explorer fliegt dort hin. - Blau*
Dein eigenes Explorerziel, wenn du es in der Mission-Control geloggt hast. - Unsichtbar (Raster)*
sind alle bereits aufgedeckten Teile des Universums.
*Siehe Bild oben: Das Raster mit Tiles in einer typischen Entdeckungszone.
Die meisten Planetenbesitzer fragen sich nicht einmal was es bedeutet, wenn zwei verschiedene Miner das gleiche Ziel ansteuern. Sie denken, in der Mission Control eingeloggt zu haben würde bedeuten, dass sie das anvisierte Tile tatsächlich auch aufdecken. Das ist übel, denn der erste Explorer der im Ziel eintrifft, macht das Rennen. Was so logisch ist, kommt bei vielen Spielern nicht einmal im Bereich des Denkbaren an. Verursacht natürlich durch die Zeit und eine krude Vorstellung von Fairness und dass alle Miner-Kumpel sind. Die nehmen sich nichts weg. Solche Ansichten kommen nicht ausschließlich vom mangelnden Vorstellungsvermögen. Wie man die Zeit wenigstens teilweise austrickst, erfahrt ihr im Verlauf dieses Artikels. Ich werde nicht alles verraten. Sonst lest ihr keine Folgeartikel mehr. Das wollen wir doch nicht!
NextColony ist keine Kuschelveranstaltung, wie der Content-Steem, mit lustigen Nachbarn und fröhlichem Gezwinker. Aus dem einen Grund: der Teil vom All, um den es beim Explorieren geht, wandert immer weiter von deinem Planeten weg. Weil aufgedeckte Tiles unsichtbar werden und dort keine Entdeckung mehr zu holen ist. Das bedeutet: deine Explorer müssen von Tag zu Tag längere Strecken zurück legen. Dir läuft also zunehmend die Zeit davon und Zeit ist die ganze Seele des Spiels. In NextColony geht es ausschließlich um die Zeit. In allen Phasen des Spiels ist sie gegenwärtig und meiner Ansicht nach der eigentliche Spielgegenstand, quasi deine Grundressource. Zeit, gepackt in Dinge die du beherrschst. Dinge, die agieren in der Zeit von anderen Dingen, die von Mitspielern beherrscht werden. Wie bereits gesagt, ich schreibe dem Spiel ein hohes philosophisches Potential zu.
Für Jene, die vielleicht aus Zeitmangel Wichtiges nicht mitbekommen haben, ein heißer Tipp:
Mein Artikel, Steemen ohne Schreiben, ist für jeden interessierten Anfänger noch immer hochaktuell. In seinem Kommentarteil beantwortet der Vater von NextColony, @oliverschmid, wichtige Fragen zur Menge der zur Verfügung stehenden Missions. Hand aufs Herz! Wer kennt die Regeln, nach denen man zusätzliche Missions bekommt? Das steht dort jetzt im Kommentarbereich. Ich schreibe es vielleicht nicht explizit noch einmal in einem Artikel, was man dort schon lesen kann. Vielleicht aber doch. Ich kenne die Gamer-Szene ja noch gar nicht und habe sie zuvor auch kaum gelesen. Ach so, wir waren bei der Zeit und wie man heraus findet, dass man sein Tile auch wirklich selbst entdeckt hat.
Die zweite Regel:
Kontrolliere, was deine Nachbarn tun.
Das von deinem Explorer angesteuerte Tile bleibt im Raster auch dann hellgrau, wenn es von zehn verschiedenen Minern angesteuert wird. Dass es nicht rot wird, ist das Fatale. Noch viel fataler ist, dass deine Mission Control dir bei der Rückkehr deines Explorers nur meldet, dass du nichts entdeckt hast. In meiner Gegend kommt das in gefühlten 99,99 Prozent aller Flüge sowieso vor, aber ich weiß wenigstens, dass alle Tiles von mir aufgedeckt wurden, die ich angeflogen habe. Dass du nichts entdeckt hast, ist eine vollkommen normale Meldung. Dass dein Tile zuvor von einem deiner lustigen Nachbarn aufgedeckt wurde, kriegst du nicht mit.
Ich könnte die Lösung dieses unglaublichen Colony-Falles auch auf eine der nächsten Folgen meiner Spielbetrachtungen verlegen, aber das hältst du jetzt nicht mehr aus. Dann rufst du mich vielleicht noch in deiner Not der plötzlichen Erkenntnis an. Ich bin aber Miner – kein Seelsorger. Um dem also zuvor zu kommen und weil diese Not auch gar so offensichtlich ist, will ich das Geheimnis zu besserem Erfolg in NextColony jetzt auch verraten. In meinem ersten Artikel dieser Themenreihe, Steemen ohne Schreiben, wurde es sogar vorweg genommen.
FlightControl, Nahaufnahme. Planeten, ihre Besitzer und Flugbahnen. Wenn man auf ein Dreieck zeigt, weißt du auch, was für ein Schiff da fliegt. Das Woher und Wohin ist klar. Der Strich – die Flugbahn und das Dreieck zeigt immer zum Ziel.
Flight Contol
Das intuitiv bedienbare Flight Control von @rafalski ist sehr brauchbar. Es zeigt, wer wohin fliegt und nicht nur das. Es zeigt auch, wer was auf seinem Planeten hat. Du musst vor Gebrauch nur raffen, wo dein Name einzugeben ist. Im Zweifelsfall scrolle hoch. Danach siehst du deinen Planeten und die Nachbarn. Was du sonst noch wissen musst, darüber reden wir später. Probiere das Ding erst Mal aus!
Vorneweg: Du kriegst nicht alles aus Flight Control geliefert, was wichtig für dich als Stardust-Miner ist. Schön zu wissen wäre, wann genau welcher Explorer auf welches Tile trifft. Diese Anzeige gibt es noch nicht und es darf sie vielleicht auch gar nicht geben, weil dann die Bots maßlos würden. Mit einem pfiffigen Javascript kannst du dir allerdings jede Information präzise von der API holen. Da steht alles, was du wissen willst. Also, was solls? Die Bots sind bereits maßlos, aber zum Glück auch doof. Wenn du so einen im Nacken sitzen hast, wartest du und klemmst dich einfach hinter ihn. Bis sein Betreiber das merkt, hast du lange gut geschmatzt. Mit Flight Control lässt sich ein etwas eingeschränkt präzises Bild ganz ohne Bot malen, das der Realität schon sehr nahe kommt. Hausaufgabe: Versuche mit Flight Contol heraus zu finden, wer dir deine Tiles klaut. Wie man das Werkzeug dann im Alltag präziser einsetzt, das erzähle ich vielleicht in einer nächsten Folge meiner Erfahrungen mit NextColony. Und wie man einem uneinsichtigen Tile-Klauer schließlich auf die Finger klopft, ohne ihm groß weh zu tun, erörtern wir dann vielleicht auch. Manchmal langt es ja zu zeigen, dass man was gemerkt hat.